Freitag, 25. Oktober 2013

Our first day in the field – Death Valley



Heute (23.10.13) war unser erster aktiver Tag im Gelände. Bisher haben wir lediglich Security Training bekommen, Papierkram erledigt und diversen Meetings / Trainings beigewohnt.

Hier in Amerika heißt es KLOTZEN NICH KLECKERN ! Das heißt gleich am ersten Tag geht’s 300 Kilometer nach Norden ins „Tal des Todes“ (auch Death Valley oder als professionelle Abkürzung: DEVA genannt)
Als mich Mary am Abend zuvor zu Hause absetzte, nannte sie mir die Zeit zu der wir abmarschbereit seien sollen: 6:50. Auch auf meine Nachfrage hin, ob ich sie richtig verstanden hätte bestätigte sie diese Uhrzeit.
Naja anscheinend hatte ich sie doch nicht richtig verstanden, denn heute stand sie um 6:00 vor unserer Tür und weckte uns mit ihrem penetranten Klopfen. Als Profis hatten wir bereits unsere Sachen gepackt und wir brauchten nur noch in unsere Klamotten zu schlüpfen. Immer noch schläfrig fuhren wir zu Kristins Haus. Als uns keiner die Tür öffnete, riefen wir Kristin auf ihrem Handy an. Eine völlig verpennte Stimme flüsterte: „Yeah? Wassup? Why you callin´?“
Erleichtert atmeten Guillaume und ich auf. Wir waren nicht die einzigen, die verschlafen hatten. Als wir dann im Büro auf noch auf Geoff warten mussten, waren wir vollends erleichtert.
Dummerweise hatte ich mich als erster zum Fahrtdienst gemeldet. Keine Möglichkeit zu schlafen im Auto… Dafür hatte ich den besten Ausblick während wir durch Vegas und in die Red Rock Mountains fuhren! In Pahrump, das ist ein Dorf kurz vor DEVA, machten wir (Geoff, Guillaume und ich) Halt um auf die anderen (Kristin & Mary)  zu warten. Pahrump ist eigentlich ein ganzes County (Landkreis) aber weil so wenige Leute dort leben und zudem sehr verstreut, wurde das zu einem Dorf zusammengefasst. Zudem wohnen hier nur die Verrücktesten der Verrücktesten. Alles ist in diesem Häuserhaufen erlaubt: Prostitution, Glücksspiel und uneingeschränkter Waffenbesitz. 


Alle Feldproben verlangen ein strikt einzuhaltendes Protokoll (SOP – standard operation protocol). Nachdem wir die Park boundaries passiert hatten folgten wir dem Protokoll:
-          Geeigneten Parkplatz suchen
-          GPS, Funkgerät, Geopro (Notfallbenachrichtigungsgerät), Stift, Clipboard, Feld Formulare, Messgeräte etc. einpacken und mit dem GPS zum Ziel (in unserem Fall eine Wasserquelle) navigieren.
-          Am Bestimmungsort Messungen durchführen, Vegetation beschreiben und Fotos machen.
-          Zurück zum Auto
Natürlich sind die SOPs nie so einfach formuliert… Außerdem wären wir fast wieder umgekehrt, weil wir eine neue Wasserpipeline gefunden haben. Diese deutet daraufhin, dass dort Mexikanische Mafiakartelle Marihuana anbauen. Die „Bauern“ sind meistens sehr arme Mexikaner, dessen Familien in der Gewalt der Drogenbosse sind und wenn sie nicht liefern, lassen die Bosse ihre Wut an den Familien aus. Daher verteidigen sie die Plantagen vehement und es interessiert sie wenig, dass wir nur Wissenschaftler sind. Also heißt die Devise bei Rohrsichtungen: Schnellstens raus hier und ins Auto. Bei genauerem Hinsehen erkannten wir jedoch das Ziel der Pipeline: Ein Wassermesstank einer anderen Organisation. Danach ging es zur nächsten Quelle. Geoff schickte mich auf einen kleinen Offroad-Umweg damit wir die Salzebene sehen können. Stellt euch plattes Land bis zum Horizont vor und in der Mitte eine riesige weiße Fläche.
Als wir die anderen zwei wieder eingeholt hatten wechselten Kristin und ich die Plätze, weil wir jetzt auf einer Dirt-Road weiterfuhren. Da ich kein Dirt-Road-Training hatte saß ich auf Marys Beifahrersitz und sprang gelegentlich hinaus, um die beiden Autos über besonders knifflige Stellen zu navigieren. Und das Protokoll wurde erneut abgearbeitet. Dieses Mal haben wir uns jedoch durch zwei/drei Meter hohes Wüstenschilfgras gekämpft.

Und wir haben eine verlassene Minenwalze gefunden.



Nach der zweiten Quelle aßen wir unser Lunch und fuhren in die Ghosttown Rhyolite. Jetzt erwartet man die hölzernen Wände eines Saloons und ein Friedhof mit Holzkreuzen… Falsch gedacht ! In der Wüste war Holz dermaßen teuer, dass alle Häuser aus Stein gebaut wurden. Trotzdem war das ganze nur mäßig spannend und lediglich ein Künstlerhaus zog meine Aufmerksamkeit auf mich:
Die gesamte Außenfassade wurde aus Glasflaschen und Zement gefertigt.

Während Mary und Kristin ihr Zelt in der Nähe der nä. Quelle aufschlugen machten wir uns bereits auf den Rückweg. Dieses Mal führ Guillaume und ich konnte auf der Rückbank pennen.

Morgen (24.10.13)  geht’s ins Backcountry von Lake Mead und nä. Woche fahren Guillaume und ich in den Joshua Tree NP. Ich freu mich drauf !

Om Shakka Lakka – WIR SIND EINS !



Was macht man (bzw. hauptsächlich Frau) in einer amerikanischen Großstadt (wie Las Vegas) wenn sie/er gestresst von der Arbeit kommt?


So auch Mary. Nachdem wir heute (21.10.13) 1.926.382.934.651.925 Meetings und Security briefings beigewohnt haben, wollten wir eigentlich nur mit Mary nach Hause carpoolen… Als Mary vorschlug wir sollten doch zum Yoga mitkommen, konnten wir natürlich nicht Nein sagen. Schließlich wollen wir die 100% Amerikadröhnung ;) Um ein bisschen Erfahrung auf amerikanischen Straßen zu sammeln, ließ Mary mich fahren. Aber nicht ohne mir deutlich zu machen, sollte ich ein Unfall bauen dann werde ich einen qualvollen Tod sterben …    Ich hatte keinerlei Bedenken, dass ich einen Fehler mache, sondern eher die anderen… Denn in Las Vegas fährt jeder betrunken Auto. Hinzukommt, dass 99% der Amerikaner sowieso nicht Autofahren können.
 Wie nicht anders zu erwarten, habe ich uns sicher nach Downtown Las Vegas gebracht^^. Vielleicht erinnert ich euch noch: Downtown Las Vegas ist hauptsächlich die Freemont Street… Zum Glück dirigierte mich Mary ins Hipsterviertel Downtowns – weit weg vom Heart Attack Grille.
In Marys Kofferraum findet man alles (ihr ganzes Auto ist ein fahrender Kleiderschrank) so auch eine Männerbasketballhose, die ich benutzen konnte.

Das Yogastudio liegt in einer Art Gallery mit moderner Popart Kunst und Toiletten durch deren Türen man durchgucken kann. Dort haben wir uns übrigens umgezogen…
Der Yogakurs ist relativ klein. (wir waren alle zusammen 6 Leute)Normalerweise wohnen dem Kurs die merkwürdigsten Leute bei. Stripperinnen, die wie Jessica Rabbit aussehen, Rastas, die durchgängig Bob Marley zitieren und Krankenschwestern, die den ganzen Tag mit Alkoholvergiftungen zu kämpfen haben. Dieses Mal waren jedoch nur Durchschnittsleute da. Matten, Decken etc. wurden gestellt.
 Dann betrat unser Yogalehrer den Raum.  Stellt euch jemanden vor der einen Kopf kleiner ist als ich, einen Haufen Rastalocken hat, blond und auf Drogen ist. Und das mit den Drogen sage ich nicht nur so. Jedes Mal wenn er Mary sieht, begrüßt er sie als hätten sie sich noch nie gesehen – wir gehen davon aus, dass er sich sein ganzes Hirn weggekifft hat. Dabei schätze ich ihn gerademal auf 26-28 Jahre.
An den Wänden hängen spielerische Bilder, die von einem 12 Jährigen stammen könnten. Nun zündete er merkwürdige Räucherstäbchen an und schaltet esoterische Hippiemusik an.
Der eigentliche Kurs war sehr informativ, anstrengend und entspannend zugleich. Wären da nicht seine pseudospirituellen Zwischenrufe: „Die Energie ist überall, saugt sie in euch auf!“ „Öffnet euer Chakra.“ „Streckt euer Herz aus!“ „Fühlt das Universum.“ „Wir sind das Weltall. Wir fliegen durch das Weltall.“ And last but not least: „Ooooooooooooooommmmmmmm!“

Nichtsdestotrotz hat es uns sehr gefallen und wir werden sicher nochmal hingehen, zumal es keine Preise gibt. Man gibt was man kann, bzw. der Qualität entsprechend. Da er heute doppelt so lang gemacht hat gab´s pro Person $7.

Um unsere on der Yogasession hungrig geworden Mägen zu besänftigen gingen wir zu „Taco El Gordo“ („el gordo“ heißt so viel wie „der Fette“ oder auch „Fettsack“-als Schimpfwort). Als Mary versuchte ihre Tacos zu bestellen, wurde schnell klar, hier spricht keiner English… Also musste ich (weil Guillaume sich nicht traute) für uns bestellen 90% Spanisch und 10% English. Geschmeckt hat nur einer der beiden Tacos und Guillaume haben sie total übers Ohr gehauen. Er hatte eine regular Quesadilla bestellt und dabei kam heraus, dass das ein Taco ist, der lediglich mit Queso gefüllt ist… kein Fleisch, kein Gemüse, keine Sauce… Im Gegensatz zu dem bekifften Yogameister sehen die uns nie wieder!

Shutdown the Shutdown !



So lautete einer der Sprüche, die die Protestanten in Washington den Kongressabgeordneten zuriefen. Ein anderer war: Stop acting like spoiled brats! (zu Deutsch: Hört auf euch wie verwöhnte Gören zu benehmen!)
Dass diese Demonstrationen etwas bewirkt haben glaube ich kaum, dennoch haben es Demokraten und Republikaner geschafft sich zu einigen. Da freut sich doch jeder … naja FAST jeder…

Die Nachricht erreichte uns, während wir unter dem klaren Sternenhimmel im Zion National Park saßen und vor uns das Lagerfeuer vor sich hinknisterte. Uns wurde eine 24 Stunden Frist garantiert, die jedoch aus politischen Gründen nicht in Kraft trat. Völlig frustriert, dass wir am nächsten Tag arbeiten sollten, fingen wir an unseren beachtlichen Alkoholvorrat zu leeren… 4 Flaschen Corona später kontrollierte uns eine Rangerin und fragte pflichtbewusst ob denn auch alle 21 seien. Wir nickten und sie verlangte die ID der jüngsten Person unserer Gruppe, Mary (die mit Abstand Älteste)geriet in Panik, sprang auf und rief: „ich hol sie aus dem Auto!“  währenddessen verwickelten wir die Rangerin in ein Gespräch und sie kontrollierte Emma als Mieterin der Campsite. Als Mary nicht zurückkehrte, sagte sie: „Solange ihr nicht lauter seid als das Baby dort drüben, könnt ihr machen was ihr wollt.“ Uff glimpflich ausgegangen… Dabei ist es bei den Rangern üblich, lediglich eine Verwarnung Ausländern gegenüber auszusprechen, weil die meistens ne Woche später wieder aus dem Land sind.
Weitere 4 Flaschen Corona und eine Flasche mit Whiskey und Rootbeer später, hatten Emma und ich eine andere Gruppe „Jugendliche“ (alle 23+) getroffen, die im Gegensatz zu unseren Leuten noch nicht schlafen gegangen war.  Alles in allem nette Leute, die aber für meinen Geschmack eindeutig zu viel Gras rauchten. Also verabschiedete ich mich und kletterte in mein Zelt.

Am nächsten Morgen weckte uns Mary um 5!!! Uhr und scheuchte uns ins Auto. Mit einem Affenzahn bretterten wir direkt ins Büro. Emma und Guillaume mit einem Kater, ich mit einer Erkältung und als wäre das nicht genug, rochen wir alle wie eine Kohlemine.
Kurz gesagt: An unserem ersten Bürotag waren drei verkatert, einer erkältet und wir alle rochen wie sonstwas. Zum Glück wurden wir mit einem Haufen Papierkram beschäftigt so, dass das nicht ins Gewicht fiel.
Bei dem roten Felsen graste eine Rehfamilie. Das blaue Zelt ist meins ;)

360° Campingplatz

IMPRESSIONEN AUS ZION



Da der Staat Utah während des Shutdown in arge Gednöte geraten ist, hat man beschlossen die Nationalparks selber zu eröffnen und die ranger etc. aus eigener Tasche zu bezahlen, so lange bis sich die Regierung geeinigt hat. Daher beschlossen wir die nä. Tage dort zu verbringen…

Am ersten Tag wollten wir mit einem einfachen Hike anfangen und haben aus Versehen die falsche Abzweigung genommen und sind Angels Landing geklettert – ja geKLETTERT! Google einfach „Angels Landing Chains“ und ihr werdet sehen was ich meine… Aber nun genug der Worte hier kommen die Bilder:

Links Emma                                             rechts Kristin

In diesem Canyon darf man nicht reden um die Geräusche der Natur zu konservieren



Unser Campingplatz

Dienstag, 15. Oktober 2013

Klettern im Backyard



Moin,moin aus dem Land der unbegrenzten Freiheit… Außer man will während eines Shutdown Gebiet betreten, das unter Kontrolle der Regierung in Washington ist.

Also was macht man wenn man nicht aus der Haustür treten kann ohne das die Ranger einen anhalten und ausfragen?

Man geht zur Hintertür raus =) Ihr habt ja schon die Berge hinter meinem Haus gesehen. Perfektes Gebiet zum Wandern dachten wir uns und sind einfach mal drauflosgelaufen ohne Essen nur mit Trinken und Kamera. Nachdem wir in den Canyon gelangt sind, konnten uns auch keine Ranger mehr sehen ;) Wir also vergnügt weiter den ausgewaschenen Canyon hinauf und plötzlich eine steile Felswand… und ein Seil … 



Nachdem wir getestet haben ob uns das Seil denn auch hält kletterten wir hinauf. Geschafft!
Pustekuchen! Dieses Seil war nur eins von vielen!
 


Völlig begeistert erzählten wir Mary von unserem Fund. Nachdem sie die Bilder gesehen hatte, war sie Feuer und Flamme. Da wir auch viel Spaß hatten und den Canyon weiter erkunden wollten, stimmten wir zu ein 2tes Mal klettern zu gehen.
Dieses Mal sind wir weiter in den Canyon gegangen als zuvor und haben zwar die ein oder andere lustige Kletterstelle gefunden aber keine weiteren Seile.


Dafuer haben wir eine Klapperschklange gefunden (Mary waere fast auf sie draufgetreten)