Samstag, 9. November 2013

Die Schattenseiten einer Sonnenfarm ! Oder meine Woche im kaffigsten Kaff der Welt.



Es tut mir leid, dass ihr in letzter Zeit relativ wenig von mir gehört habt… Aber ich war praktisch durchgängig auf Reisen… Ja ich weiß ich bin arm dran …

Wieder im trauten Heim in Lake Mead, mit einem Fudge-Eis in der Hand kann ich euch endlich genaueres berichten. Dazu gebe ich mal ein Stichwort: Solaranlagen
Klingt doch eigentlich ganz gut oder? Ja, im Vergleich ist es das auch, aber hier im Südwesten haben Solaranlagen erhebliche Auswirkungen auf das Ökosystem der Wüste. Die letzte Woche habe ich in Lake Tamarisk verbracht, das ist ein winziges Kaff in der Nähe vom Joshua Tree National Park. Wir (Guillaume und ich) haben dort dem Fish and Wildlife Service und der Ironwood Consulting Group geholfen eine Studie durchzuführen. Mit Hilfe dieser Studie sollte ermittelt werden, welche Auswirkungen riesige Solaranlagen auf Vögel (besonders auf Zugvögel) haben. Denn wenn man ein Solarkraftwerk von oben sieht kann man darauf kommen, dass es vllt ein See ist und in der Wüste sind Seen natürlich besonders begehrt! Da passiert es von Zeit zu Zeit, dass ein Vogel dort landen will und in den Solarpaneelen hängen bleibt und sich verletzt oder sogar stirbt. Eine Lösung dafür können grüne Laser sein wie sie bereits an Flughäfen eingesetzt werden. Sie halten die Tiere davon ab sich in dieser Gegend aufzuhalten. Die Studie sah wie folgt aus: 21 Leute in 7 Teams fahren in Golfkarts herum und suchen die Reihen von Solarpaneelen nach verletzten oder verendeten Vögeln ab. In zwei vierstündigen Sessions wurde das Kraftwerk zweimal täglich gescannt.


Am Montag sind wir in Lake Tamarisk angekommen. Wir wurden von Kelsi (die Frau vom Projektleiter) und Chris (cooler, langhaariger Mittvierziger mit viel Humor) herzlich mit einem Bierchen begrüßt und in der Sonne sitzend lernten wir uns näher kennen. Anstatt wie geplant im Garten zu Campen bekamen wir unser eigenes Zimmer mit richtigen Betten. Kelsi und Chris arbeiten für Ironwood Consulting, die diverse Projekte mit Umweltrisiken betreut. Darunter auch die Umsiedlung von Wüsten Schildkröten. Noch am selben Tag fuhren wir mit Kelsi in die Pampa um ihre Schützlinge, die sie mit Chips ausgestattet haben, zu dokumentieren. Das heißt wir haben eine DESERT TORTOISE gesehen – that´s a pretty big deal!
Die Ironwoodleute trafen im Laufe des Nachmittags und Abends ein und wir hatten das Gefühl, dass hier Freunde zusammenkommen und keine Arbeitskollegen. Sie verhalten sich wie eine große Familie, in die wir sofort mit aufgenommen wurden. Unter den Nachzüglern war auch Kathy, die Chefin von Ironwood, die tonnenweise Essen und drei Kästen Bier angeschleppt hat. Wie der restliche Abend ausgesehen hat könnt ihr euch sicher vorstellen ;) Es gab sogar einen extra Kühlschrank nur für Bier, Rum und Vodka.
Am Dienstag wurden wir um 5:00 aus unseren Träumen gerissen. Das Sicherheitstraining musste noch absolviert werden… Es war so langweilig und redundant, dass ich während des fast 3 stündigen Vortrags eingenickt bin. Und ich war nicht der Einzige. Seitdem war Chuck (Sicherheitsoberfutzi) die ganze Zeit beleidigt…
Nach dem Training bekamen wir noch unsere Ausrüstung
(man könnte auch sagen Village-People-Uniform) und Lunch. Der Scanning Prozess verlief relativ ereignislos und am ersten Tag fanden wir 1 Vogel. Meine Crew bestand aus Chris und Jorge unserem mexikanischen Fahrer.
„Zu Hause“ gabs wieder viel Essen.
Am Mittwochabend habe ich mit Erin (nein nicht Brockowich) Baseball geguckt und im Anschluss die MEISTERSCHAFT DER BOSTON RED SOX gefeiert… mit noch mehr Essen und einem Lagerfeuer im Garten.
Der nächste Abend war HALLOWEEN und selbst in diesem abgelegenen Kaff in der Wüste haben die Leute ihre Häuser geschmückt und die Kinder ziehen durch die Straßen. Leider hatte sich bis auf Frank unser moppeliger Nachbar, der als 1-Mann Mariachi Band ging, keiner verkleidet… 
Am Freitag hieß es leider Abschied nehmen, aber die Freunde, die wir während dieser Woche gemacht haben werden bleiben und da Ironwood auch ein Projekt in der Nähe von Boulder City hat, werden wir uns hoffentlich alle wiedersehen.  
Nachdem Brad eine Tarantel gefunden hatte und sie auf meinen nackten Arm gesetzt hat, reichte ich sie weiter an Guillaume

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