Donnerstag, 19. September 2013

Der Visumsantrag

Wie ich im vorigen Post bereits erwähnte, werde ich euch einen kleinen Überblick über die Visumsprozedur geben...

Da ich ja mehr als ein 90 Tage Tourist bin, konnte ich nicht das Visa Waiver programm (ESTA) in Anspruch nehmen, sondern musste mich auf ein J-1 Visum bewerben. Wenn ihr selber ein Visa beantragen wollt und Hilfe braucht, dann kontaktiert mich über das Kontaktformular (auf der linken Seite)

Dafür muss man ein DS-160 form ausfüllen, bei dem ich so wichtge Fragen beantworten musste ob ich jemals an einem Völkermord beteiligt war oder ob ich ein drug addict sei. Außerdem wollten sie von mir wissen wann ich die letzten 5 male in den USA war und vor allem wie lange ! - Ist natürlich ein bisl schwierig sich daran zu erinnern wie lange man Urlaub gemacht hat als man 4 Jahre alt war ... 

Fehlte mir nur noch ein Termin bei der Botschaft, den ich aber erst beantragen konnte sobald meine restlichen Formulare aus den USA eintrafen. Als also der FedEx Mensch vor meiner Tür stand konnte ich es kaum erwarten - endlich den Termin vereinbaren und nach Berlin reisen ! 
Tja ... ärgerlich, dass auf dem placement plan nicht mein Name stand sondern ein französischer ...
Ich also nochmal meine Koordinatorin angehauen, sie möge mir doch bitte das richtige Formular schicken. Schwupps zwei Tage später war das richtige dann auch da - der FedEx Expressbrief ist verdammt schnell !!!

Aber mit der US - Embassy macht man nicht so einfach ein Termin. Entweder man ruft eine sauteure Hotline ($2 pro Minute) an und hängt mindestens 5 Minuten in der Warteschleife oder man bucht sein Termin im Internet mit einer kleinen "Aufwandsentschädigung" von $10. Das letztere hab ich auch gemacht und meinen Interviewtermin auf den 13. gelegt...
FREITAG DER DREIZEHNTE
!!! Toller Termin ...


Am 12. ging es dann nach Berlin! Den Abend haben wir dann nett in der Stadt verbracht und waren noch lecker essen im ALEX - kann ich nur empfehlen! 
Eigentlich wollte ich früh ins Bett, da ich bereits um  9:45 an der Botschft sein musste. Aber wie immer in solchen Situationen spielt der ÖPNV nicht mit - Gleisarbeiten !!! Keine Züge !!! Also auf die Busse warten... Irgendwann hatten wir es against all odds dann doch ins Hotel geschafft und ich fiel völlig übermüdet ins weiche Bett :)

Am nächsten Morgen ging es zur Botschaft (nicht die schicke am Brandenburger Tor sondern die langweilige Stacheldrahtbotschaft in Zehlendorf).
Dort wurrrde ich dann mit 5 anderen Bewerbern in eine Sicherheitsschleuse geführt, die wesentlich strenger ist als jede Flughafenkontrolle. Außerdem durfte man fast nichts mitnehmen in die Botschaft --> hier die kleine Liste


 Nachdem ich eine weitere Schleuse passiert hatte musste ich mich erstmal anstellen um mich anzumelden. Der wortkarge Beamte drückte mir ein Infoheft über Menschenhandel in die Hand und schickte mich zu einer Sitzgruppe, wo ich warten musste, bis ich aufgerufen wurde. Da ich nichts besseres zu tun hatte las ich die Broschüre. Folgendes habe ich dadurch gelernt:
- wenn mein Arbeitgeber Gewalt gegen mich ausübt - nicht ok
- wenn mein Arbeitgeber mir Geld oder Ausweis wegnimmt - nicht ok
- wenn mein Arbeitgeber sexuelle Gefälligkeiten fordert - nicht ok
- wenn mein Arbeitgeber mich 80 Stunden in der Woche arbeiten lässt - nicht ok
--> Ganz viele Neuigkeiten also =)

Meine Sitznachbarin, die mir erzählte, dass sie für die Stadt Hamburg öfters in die USA reist und immer wieder ein Visa beantragen muss, gab mir den Tip das nächste mal ein Buch mitzunehmen. Wär ich gar nicht draufgekommen. Immerhin gab es hier, wie in jeder guten Amerikanischen Einrichtung, ein Fernseher.

Im Gegensatz zu den anderen Bewerbern wurde ich über eine Stunde sitzen gelassen, während sich das Wartezimmer füllte und wieder leerte. Langsam wurde ich dann schon hibbelig. War irgendwas nicht in Ordnung? Hatte ich etwas vergessen? Hatten die etwas gegen meine langen Haare ?

Zum Glück wurden meine Zweifel schnell ausgeräumt. Als ich aufgerufen wurde und den Beamten auf Englisch begrüßte, bat dieser mich auf deutsch ( AUF DEUTSCH !!! ) kurz dazulegen für wen ich in den USA arbeiten werde und für wie lange. Danach wurden meine Fingerabdrücke genommen und dann wünschte er mir einen Guten Tag und erklärte mir, dass sie mir meinen Passport in den nä. Tagen zu schicken werden. 

So viel Aufwand für nur drei Minuten ... - GROSSARTIG !  

1 Kommentar:

  1. Hahah ich hab mich gerade ETWAS bepisst! Von wegen Menschenhandel und so. Und ein Fernseher. Immerhin ^^

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Hi, Leute!
Die Regeln sind ganz einfach:
Seid nicht beleidigend.
Das wars auch schon.
Ich freue mich auf eure Kommentare !