Montag, 30. September 2013

eine vergessene Jacke, Kreuzworträtsel, ein medizinischer Notfall, ein schweizer Nerd und pokernde Prolos. Oder einfach nur ein ganz normaler Flug ;)

Brauch ich wirklich ein Flugzeug ?
DIE VERGESSENE JACKE

Ich muss zugeben am morgen des Abflugs konnte ich gar nicht richtig frühstücken so aufgeregt war ich. Obwohl mein Flug erst um 12:00 Uhr gehen sollte, begann das Boarding schon 1 ½ Stunden früher! Ich rannte in mir völlig unbekannter Panik zum Gate, nur um während der Sicherheitskontrolle ein Anruf zu erhalten: „Hey Niki! ich habe deine Jacke noch auf dem Arm…“
Trotz heldenhafter Bemühungen von Seiten meines Vaters, erlaubte uns keiner die Jacke nachzureichen… Tja dann werde ich demnächst hoffentlich ein Paket erhalten.

KREUZWORTRÄTSEL

Wie kommt man ins Gespräch mit seinen Sitznachbarn? Diese Frage stellen sich viele Alleinreisende aber fast noch wichtiger: Wollen wir überhaupt mit denen ins Gespräch kommen? Bei mir hat sich die Fragen von  ganz allein gelöst. Als ich über dem Kreuzworträtsel der SportBild brütete meldete sich mein Nachbar zu Wort: „Anderes Wort für Müll ist Unrat“ und schon lösten wir zusammen das Kreuzworträtsel.

MEDIZINISCHER NOTFALL

Wie im Film kamen wir uns wenig später vor als die Durchsage kam: „Es ist soeben ein medizinischer Notfall aufgetreten. Ist ein Arzt an Bord?“ zum Glück war das der Fall und der zusammengebrochene Mann, der nur serbisch sprach, konnte wiederbelebt werden. Dennoch harrte er den Rest des Fluges durch einen improvisierten Vorhang geschützt, am Ende des Flugzeuges aus. Und der Kapitän wollte auch eine Notlandung nicht aussschließen.

SCHWEIZER NERD

Durch die Notfallmeldung erschreckt vertieften wir unser Gespräch und ich stellte fest, dass neben mir der Ultimative Nerd saß. Seine Lieblingsgesprächsthemen beschränkten sich auf: Youtube, Lol, Minecraft und andere Computerspiele.

POKERNDE PROLOS

Als mein Nachbar sich iwann schlafen legte, konnte ich die Gruppe Männer beobachten, die wie wild am Poker spielen waren und sich iwelche Tipps aus Bücher wie Pokern für Dummies vorlasen – sehr lustig zu beobachten.

Das war mein Flug ;)

Am Flughafen bin ich problemlos überall durchgekommen und hatte keinerlei Verzögerungen. Nita hat mich dann direkt zum Haus am See gefahren, aber darüber hört ihr im nächsten Post …

Samstag, 28. September 2013

Mit 18 Kilo um die Welt...

So sehe ich wohl aus wenn ich demnächst gehetzt über die Flughäfen dieser Welt renne, weil ich sonst meinen Flieger verpasse ;)


Endlich habe ich es geschafft! Alle Sachen, die ich mitnehmen will, muss und sollte, habe ich irgendwie in die zwei Rucksäcke gestopft. Alles zusammen sind das stolze 18 Kilo! Aber wer genügend Medikamente, Klamotten, Ausrüstung und Kameras mitnehmen will, ist auch selber Schuld ^^.

Jetzt ist es 22:46 und ich schaue noch Das Vermächtnis der Tempelritter, um die Zeit totzuschlagen bis ich den letzten Schritt vornehmen kann. Der Online-Check-In...
Bis dahin erstmal alles Gute aus dem Steigenberger in Frankfurt, das direkt neben einer Open-Air- Disko liegt und mir durch das Fenster Jan Delays "Johnny" entgegenschallt.


Nein, das ist kein Leichensack ! Das ist die schicke Cargo-Bag von me´ru.

Freitag, 20. September 2013

Interview via Skype

Hi, Leute !

ich hatte soeben mein erstes persönliches Gespräch mit meiner Chefin für die nä. 4 Monate !

Sie heißt Nita Tallent und ist sehr nett und total locker. Das wird ne richtig schöne Arbeitsatmosphäre ;)
Das Skype Interview ist dementsprechend lustig verlaufen. Auf meine Frage: "How are you?" kam die Antwort: "It´s 6 in the morning ... what do you think?"

Die ganzen Infos, die sie mir bezüglich meiner Arbeit und Wohnsituation gegeben hat, findet ihr hier

Cheers

Donnerstag, 19. September 2013

DAS VISUM IST DA !!!

Juhuuu endlich ist mein Visum da !!!

und das sieht total cool aus! Hier ein Bild von Wikipedia: 
Copyright by the Wikipedia user Pmt7ar


Schaut mal was ich dazu bekommen habe :




Und da soll mir nochmal einer erzählen Amerikaner seien nicht nett.

Der Visumsantrag

Wie ich im vorigen Post bereits erwähnte, werde ich euch einen kleinen Überblick über die Visumsprozedur geben...

Da ich ja mehr als ein 90 Tage Tourist bin, konnte ich nicht das Visa Waiver programm (ESTA) in Anspruch nehmen, sondern musste mich auf ein J-1 Visum bewerben. Wenn ihr selber ein Visa beantragen wollt und Hilfe braucht, dann kontaktiert mich über das Kontaktformular (auf der linken Seite)

Dafür muss man ein DS-160 form ausfüllen, bei dem ich so wichtge Fragen beantworten musste ob ich jemals an einem Völkermord beteiligt war oder ob ich ein drug addict sei. Außerdem wollten sie von mir wissen wann ich die letzten 5 male in den USA war und vor allem wie lange ! - Ist natürlich ein bisl schwierig sich daran zu erinnern wie lange man Urlaub gemacht hat als man 4 Jahre alt war ... 

Fehlte mir nur noch ein Termin bei der Botschaft, den ich aber erst beantragen konnte sobald meine restlichen Formulare aus den USA eintrafen. Als also der FedEx Mensch vor meiner Tür stand konnte ich es kaum erwarten - endlich den Termin vereinbaren und nach Berlin reisen ! 
Tja ... ärgerlich, dass auf dem placement plan nicht mein Name stand sondern ein französischer ...
Ich also nochmal meine Koordinatorin angehauen, sie möge mir doch bitte das richtige Formular schicken. Schwupps zwei Tage später war das richtige dann auch da - der FedEx Expressbrief ist verdammt schnell !!!

Aber mit der US - Embassy macht man nicht so einfach ein Termin. Entweder man ruft eine sauteure Hotline ($2 pro Minute) an und hängt mindestens 5 Minuten in der Warteschleife oder man bucht sein Termin im Internet mit einer kleinen "Aufwandsentschädigung" von $10. Das letztere hab ich auch gemacht und meinen Interviewtermin auf den 13. gelegt...
FREITAG DER DREIZEHNTE
!!! Toller Termin ...


Am 12. ging es dann nach Berlin! Den Abend haben wir dann nett in der Stadt verbracht und waren noch lecker essen im ALEX - kann ich nur empfehlen! 
Eigentlich wollte ich früh ins Bett, da ich bereits um  9:45 an der Botschft sein musste. Aber wie immer in solchen Situationen spielt der ÖPNV nicht mit - Gleisarbeiten !!! Keine Züge !!! Also auf die Busse warten... Irgendwann hatten wir es against all odds dann doch ins Hotel geschafft und ich fiel völlig übermüdet ins weiche Bett :)

Am nächsten Morgen ging es zur Botschaft (nicht die schicke am Brandenburger Tor sondern die langweilige Stacheldrahtbotschaft in Zehlendorf).
Dort wurrrde ich dann mit 5 anderen Bewerbern in eine Sicherheitsschleuse geführt, die wesentlich strenger ist als jede Flughafenkontrolle. Außerdem durfte man fast nichts mitnehmen in die Botschaft --> hier die kleine Liste


 Nachdem ich eine weitere Schleuse passiert hatte musste ich mich erstmal anstellen um mich anzumelden. Der wortkarge Beamte drückte mir ein Infoheft über Menschenhandel in die Hand und schickte mich zu einer Sitzgruppe, wo ich warten musste, bis ich aufgerufen wurde. Da ich nichts besseres zu tun hatte las ich die Broschüre. Folgendes habe ich dadurch gelernt:
- wenn mein Arbeitgeber Gewalt gegen mich ausübt - nicht ok
- wenn mein Arbeitgeber mir Geld oder Ausweis wegnimmt - nicht ok
- wenn mein Arbeitgeber sexuelle Gefälligkeiten fordert - nicht ok
- wenn mein Arbeitgeber mich 80 Stunden in der Woche arbeiten lässt - nicht ok
--> Ganz viele Neuigkeiten also =)

Meine Sitznachbarin, die mir erzählte, dass sie für die Stadt Hamburg öfters in die USA reist und immer wieder ein Visa beantragen muss, gab mir den Tip das nächste mal ein Buch mitzunehmen. Wär ich gar nicht draufgekommen. Immerhin gab es hier, wie in jeder guten Amerikanischen Einrichtung, ein Fernseher.

Im Gegensatz zu den anderen Bewerbern wurde ich über eine Stunde sitzen gelassen, während sich das Wartezimmer füllte und wieder leerte. Langsam wurde ich dann schon hibbelig. War irgendwas nicht in Ordnung? Hatte ich etwas vergessen? Hatten die etwas gegen meine langen Haare ?

Zum Glück wurden meine Zweifel schnell ausgeräumt. Als ich aufgerufen wurde und den Beamten auf Englisch begrüßte, bat dieser mich auf deutsch ( AUF DEUTSCH !!! ) kurz dazulegen für wen ich in den USA arbeiten werde und für wie lange. Danach wurden meine Fingerabdrücke genommen und dann wünschte er mir einen Guten Tag und erklärte mir, dass sie mir meinen Passport in den nä. Tagen zu schicken werden. 

So viel Aufwand für nur drei Minuten ... - GROSSARTIG !  

Dienstag, 17. September 2013

Moin moin !



Wie auch alles andere, fange ich diesen Blog eigentlich viel zu spät an … daher muss ich nochmal ein kleines Stück zurückblicken, um euch zu erzählen wie es zu dieser Reise kam und letztendlich auch zu diesem Blog.

Es war ein warmer Sommerabend kurz nach den Osterferien im Jahre 2011. Ich saß mit Mobo auf einer Terrasse in Schilksee. Irgendwie kamen wir auf das Thema Zukunft zu sprechen. Obwohl wir beide hatten keine Ahnung was wir machen wollten sobald wir das Abi in der Tasche hatten, waren wir uns über eines einig: Wir wollten raus aus Deutschland und in die weite Welt!

In den darauffolgenden Monaten kam das Thema ins Stocken und wir genossen unseren Urlaub. Ich reiste damals das erste Mal seit 13 Jahren wieder in die USA. Dort besuchte ich diverse National Parks und da kam zum ersten Mal der Wunsch auf dorthin zurückzukehren und zwar nicht als Besucher sondern als Teil der Crew die diese wunderschönen Orte beschützt.
Von einem Ranger erfuhr ich, dass man auch als Non US Citizen volontieren kann.

Wieder in Deutschland geriet dieser Umstand durch persönliche Gründe in Vergessenheit und erst als ich eine Auslandsmesse in Hamburg im Mai 2012 besuchte und bei Travelworks landete, die Freiwilligendienste in den USA vermittelten, gewann unser Vorhaben wieder an Wichtigkeit. Begeistert berichtete ich Mobo davon und wir kontaktierten sie sofort, um Preise und Verfügbarkeit zu checken. Leider stellte sich heraus, dass sie den Preis verdoppelt hatten und es so für uns unmöglich wurde das Ganze zu bezahlen. Dafür kam nun die Idee auf unsere Reise auszudehnen und um die ganze Welt zu reisen. Also beauftragte ich meinen Vater (er ist Reiseverkehrskaufmann) uns einen Flug zu suchen, der bezahlbar ist. Das schaffte er natürlich und schlug die Internetpreise um Längen.

Nun standen zusätzlich zu den USA noch die Cook Islands, Neuseeland, Australien, Thailand, Singapur, Dubai und England auf dem Plan. Aber anstatt uns vernünftig darum zu kümmern was wir dort machen werden, haben wir das Projekt schleifen lassen und dann war es plötzlich schon Anfang 2013. Ich kontaktierte die Nationalparks, die ich besucht hatte und erhielt durchweg nette Antworten, die mich alle an Linda Bennett, die International Volunteers In Parks Coordinator ist, weiterleiteten. Auf ihrer Website fanden wir die IVIP application, die alle ausfüllen müssen, die aus Ausland kommen und in den USA Freiwilligendienst verrichten wollen. Leider konnten wir uns nicht ausführlich damit befassen, weil uns so ein nerviges Ereignis namens Abiturprüfungen dazwischenkam.
 

Naja long story short: Wir haben die Bewerbung erst nach dem Abitur eingereicht. Trotzdem gab uns Linda Bennett grünes Licht und erklärte uns wir müssten uns an die einzelnen Park Units (das sind über 400!) wenden oder auf Volunteer.gov nach Einträgen suchen. Das tat ich dann auch, während Mobo von Finanzängsten geplagt wurde. Deshalb sprang er auch von dem Vorhaben Weltreise ab und verschob seine Reisepläne auf Januar. Ich schrieb Bewerbung um Bewerbung und erhielt ausschließlich nette Antworten, die jedoch meistens folgende Botschaft enthielten: DU BIST ZU SPÄT !  Schließlich erhielt ich doch mehrere positive Antworten und entschloss mich für das Mojave Desert Inventory and Monitoring Network, das 7 National Parks umfasst. Tja jetzt fehlte mir nur noch das Visum und dessen Beantragung dauert laut Auskunft der amerikanischen Behörden zwischen 4 und 6 Wochen.  Schade denn ich soll bereits am 1. Oktober anfangen. Nun begann der langwierige Visumsantrag auf den ich im nächsten Post näher eingehe...